Nepal-Tour 2010

 

Nepal 2010-

 

Langtang das „grüne Tibet“

 

 

Vom 21. 10.2010 bis zum 08.11.2010 führte der dAV Treuchtlingen  (Verwaltung durch das Reisebüro Engeler) eine Trekkingtour unter der Leitung und Führung von Arthur Rosenbauer durch. Verbindungsman in Nepal war Min Bahadur Gubaju. Er stellte die nepalesische Infrastruktur mit Trägern, Führern und Busfahrern zur Verfügung. Die Tour führte diesmal ins Langtang Gebiet. Neben tollen Bergkulissen, fazinierenden Landschaften, tiefe Einblicke ins Leben der ortsansässigen Bevölkerung, kulinarischen Genüssen und religiösen Eigenheiten, konnten auch noch Einblicke in die häusliche Hindu- oder Buddhistengemeinschaft, Kulturdenkmäler, Opferbräuche, Marktwesen und bäuerliche Kultur gewonnen werden. Dass das Treiben in Kathmandu, die Geschäftigkeit in Thamel, aber auch die Kultur nicht zu kurz kam, war selbstverständlich. Am Ende waren sich alle Teilnehmer sicher. Eine beeindruckende Tour- Wir kommen wieder nach Nepal.

21.10.2010

Um 13.05 beginnt unsere Fahrt ins große Abenteuer Nepal am Bahnhof in Treuchtlingen. Heike und Rosl sind zum ersten Mal auf dem Weg nach Kathmandu und so ist die Anspannung, Erwartung, aber auch die Unsicherheit recht groß. Doch zuerst muss das Ziel Frankfurt- Flughafen erreicht werden. Diesmal fahren wir mit der Bahn noch früher um nicht wieder durch eine defekte Lok in Schwierigkeiten zu kommen. Wir haben zwar etwas Wartezeit in Frankfurt, dann aber geht es los. Pünktlich starteten wir um 23.05 in Richtung Abu Dhabi.

22.10.2010

Der Service an Bord der Etihad Maschine war recht gut und freundlich. Nach über 6 Std. Flug landen wir in Abu Dhabi. Wir haben ca. 6 Std. Aufenthalt und lassen uns ein Bier oder Cappuccino gut schmecken. Das Zahlen mit Euros ist kein Problem. Das Einchecken bringt die üblichen Sicherheitskontrollen, aber alles verläuft gut und so können wir den 4 Std. Flug nach Kathmandu beginnen. Wir können vom Himalaya nicht viel sehen, da es bewölkt ist. Das Auschecken ist in Kathmandu auch kein Problem. Unsere Visa werden anerkannt und das Gepäck ist ebenfalls vollzählig angekommen. Min Bahadur Gubaju steht, wie ausgemacht, mit seinen Helfern und einem Bus bereit. Wir werden mit einem Blumenkranz begrüßt, während die Helfer bereits unser Gepäck auf dem Busdach verstauen. Dann beginnt die Fahrt durch Kathmadu. Für die Nepalneulinge bereits ein einschneidendes Erlebnis- Dreck, Elend, Gestank, chaotischer Verkehr. Wir sind im Hotel Moonlight in Thamel untergebracht. Ich habe es im Vorfeld mit M.B. ausgewählt und es sollte sich als richtige Entscheidung erweisen, da es so etwas wie eine ruhige Insel im chaotischen Treiben ist.

M.B. geht nach der Zimmerverteilung mit uns zum Geldwechseln und führt uns einmal um den „Stock“. Auch hier sind die Neulinge von der Menge der Eindrücke erst einmal überfordert. Danach geht es zum Duschen. Das Gepäck wird umgepackt und einige Dinge, Wäsche und Wertsachen werden im Hotel deponiert. Diemal habe ich bereits ein einheitliches Gericht über M.B. bestellt. Es klappt reibungslos. Um 22.30 geht es ins Bett.

 

 

Die Anreise nach Nepal- lang, aber muss halt sein.

 23.10.2010

5.45 aufstehen, 6.30 Frühstück. Es gibt ein Frühstücksbuffet. Um 7 Uhr erscheint M.B mit Bus, Trägermannschaft und 2. Guide. Wir fahren heute nach Saybhru. Hier beginnt unsere Trekkingtour ins Langtang. Die Fahrt dauert 10 Stunden und bringt tiefe Einblicke in die Verkehrstechnik, Straßenzustände, Fahrweisen und Risiken aber auch tolle Blicke in eine grandiose Landschaft, bäuerliche Kultur und ärmliches Leben. Eine Fotopause mit ersten Langtangblicken und eine Teepause in Rani Pauwa bringen eine kurze Unterbrechung. In Trisuli unterbrechen wir die Fahrt für das Mittagessen. Der erste ungewohnte Küchenblick und Vorsicht bei der Essenswahl werden hier das erste Mal erlebt. Alle sind gut drauf. Wir versuchen ein erstes Dhaal Bhat. Dann geht es weiter bis Sayabhru in unsere 1. Lodge. Die einfachen Zimmer werden bezogen, der Schlafsack ist ab heute unser Bett. Der Umgang mit den einfachen sanitären Einrichtungen ist etwas gewohnheitsbedürftig, wird aber von allen gemeistert. Das Abendessen wird schon sehr lustig und M.B. serviert den ersten „Gonba“ einen „Roxi- Schnaps“. Unser Climbing Sherpa Chhivi Sherpa stösst in Sayabhru ebenfalls zu uns. Er ist bereits vorausgereist. Ich telefoniere per Händy nach Deutschland und informiere Frau Scherer vom Stand der Reise. Als Abendessen gibt es Chicken Curry mit Bier. Um 22.20 fällt jeder müde ins Bett.

 

 

Unsere Anreise per Bus in den Langtang Himal

24.10.2010

6.15 Uhr wecken, 7.00 Uhr Frühstück. Um 7.30 Uhr geht unser erster Trekkingtag zum Lama Hotel. Unsere Träger befördern unser gesamtes Gepäck in die nächste Lodge. Dabei trägt jeder der Träger zwischen 50 und 70 kg. Eine wahnsinnige Leistung, die wir nur bewundern können. Wir brauchen für die 1439 Hm- 7,5 Std. Eine sehr gute Leistung. Eine wunderschöne Landschaft begleitet uns mit vielfältigen Eindrücken. Dschungel, fremde Blumen und eindrucksvolle Menschen begegnen uns. Die gesamte Gruppe ist begeistert. Der erste schmutzige Eindruck aus Kathmandu ist wieder vergessen. Unsere Lodge ist nicht sonderlich schön aber zweckmäßig eingerichtet. Die Dusche ist kalt und ich bade im Bach. Das Essen schmeckt allen sehr gut. Ich esse Dhaal Bhat, dazu gibt es Bier und Roxy. Der Abend ist recht lustig. Wir gehen gegen 20.30 Uhr ins Bett. M.B. hat für Kurt extra zwei Kilo Peperoni mitgebracht.

 

Die erste Hängebrücke

 

Wilde Bienen

 

Am Weg und in der Küche

25.10.2010

6.15 wecken und um 7.00 Frühstück. Ich trinke Ingwertee, esse 2 Spiegeleier und etwas Brot. Erst geht es noch durch den Urwald. Riesige Zedern stehen am Weg. Mittagspause in Tharka Tabela. Bis Langtang in unsere Lodge Shangri La ist es ein weiter Weg. 13,7 km, 1224 Hm, 7.15 Std. Laufzeit. Die Lodge liegt auf 3400m. Ich mache mit Angelika noch eine Akklimatsationstour- 250 Hm mehr. Rosl und M.B. folgen. Abends ruft Angelika noch Gerhard an Hochzeitstag. Ich esse am Abend Dhaal Bhat. Es wird schon empfindlich kalt. Tolle Blicke auf die umliegenden Fünf- und Sechstausender.

 

Der erste Blick auf den Langtang Lirung mit über 7000 Metern

 

 

M.B in Action…..

 

In Langtang darf ich ein Haus besichtigen

26.10.2010

Heute geht es etwas später aus dem Schlafsack. Die Tour bis Kyangin Gomba ist nicht sehr lang. 7.00 Uhr aufstechen. Zum Frühstück esse ich Spiegeleier mit tibetischen Brot. Die Nacht war sehr kalt und einige mussten zusätzliche Kleidung im Schlafsack anziehen. Heute laufen wir 7 km, 438 Hm und brauchen dafür 4 Std. Unsere Lodge heißt Super View und liegt auf 3869 m. Wir haben wieder bestes Wetter und ein tolles Panorama begleitet uns. Gegen 14 Uhr erreichen wir die Lodge und essen Nudelsuppe. Später gibt es noch Yak-Käse es gibt hier eine Käserei und Pellkartoffeln. Ich besuche noch das verlassene Kloster. Für ein paar Rupien darf ich fotographieren und alles ansehen. Nach einer warmen Dusche gibt es Dhaal Bhat zum Abendessen. Roxy und Bier lassen den Abend wieder recht lustig werden.

 

Rund um Kyangin Gomba

 

Im Kloster

27.10.2010

Heute stehen wir um 6.30 auf. Ich esse Yak-Käse mit Brot, dazu 1 Ei und Tee. Wir wollen heute das Langtang Lirung Basecamp auf ca. 4300m erreichen. Kurt und Heike legen einen Ruhetag ein. Ich steige mit 3 Trägern bis auf 4702 m auf. Hier ist der Standort des 1. Hochlagers für die Lirungbesteigung. Die letzten 100 Hm geht es durch Eis und Schnee. Angelika und Rosl folgen mir bis auf 4600 m. Hans und Brigitte erreichen 4500 m. Für alle eine tolle Leistung und beste Akklimatisation. Bis ins Hochlager waren es 10,1 km, mit 907 Hm in 6.45 Std. Das Wetter ist ein Traum- nur kalter Wind macht eine Mütze notwendig. Beim Abstieg machen wir Pause an einer heiligen Höhle mit Gebetsfahnen. Wir lassen die Seele baumeln. Wir besuchen nochmals das Kloster und lassen es uns später bei Yak Käse und Kartoffeln gutgehen. Danach gibt es eine warme Dusche. Es wird wieder ein sehr lustiger Abend. Die Lodgbesitzer singen und tanzen mit uns. Abendessen besteht aus Makkaroni mit Gemüse.

 

Blicke zum Langtang Lirung

 

Bereits hoch über dem Gletscher auf 4700m

 

Pause auf 4600m und Besprechung in der Lodge

28.10.2010

6 Uhr ist wecken. Nach dem Frühstück mit Käse, Brot, 1 Ei und Tee geht es um 7 Uhr zum Tsergo Ri Nord. Mit 5140m ein Vorgipfel des Yala Peak. Ich brauche etwas bis ich meinen Gehrhythmus finde. Der Weg geht erst flach bis zu einen Bach, dann steil bergauf bis ca. 4000m. Dann zieht er sich über 6 km entlang des Tsergo Ri, einem zusammengebrochenen Achttausender. Der Berg sieht wie eine Mondlandschaft aus und unterscheidet sich deutlich von den umliegenden Bergen. Bis zum Gipfel geht es dann steil nach oben. Angelika, Rosl und Arthur erreichen stolz den Gipfel. Wir bleiben eine halbe Stunde oben, dann beginnen wir den Rückweg. In Yak Kharka machen wir dann Mittagspause. Am Ende hat die Tour eine Länge von 17,5 km, 1300m Aufstieg und 9 Std. Laufzeit. Die Restgruppe hat heute einen Ausflug in der Schotterebene unternommen und waren ebenfalls recht begeistert. Mit M.B. probiere ich in der Küche einige Spezialitäten. Nach dem Duschen gibt es Knoblauchsuppe und Kartoffeln mit Gemüse am Abend. Der Abend wird recht lustig mit Gesang und Tanz. Ich habe eine Profi-Mundharmonika dabei- und schenke sie „Double“ unserem 2. Guide. Er freut sich unheimlich darüber. Um 22.30 geht es ins Bett.

 

Der Pass ins Helambu- Goncha La

 

Blicke vom Tsergo Ri Nord mit 5140m zum Ganchenpo und einem unbekannten Sechstausender in Tibet

 

Yala Peak mit knappt 5500m und nochmals der Ganchempo

 

Auf dem Gipfel

 

Verbrennung eines Briefes auf fast 5000m Höhe und unsere Mädels von der Lodge

Mein Zimmer

29.10.2010

Heute ist das Wecken auf 6.30 Uhr verlegt. Um 7 Uhr gibt es Frühstück. Ich nehme heute Rührei mit Käse und Brot. Die Tour geht zurück über Langtang bis zum Lama Hotel. Zwar nur Abstieg, aber dafür eine sehr lange Tour. Am Ende werden es 18,4 km in 6 Std, 1400 Hm Abstieg und dazwischen noch 221 Hm Aufstieg. Die Tour geht etwas aufs Gemüt und viele empfinden diesen Tag endlos. Heike und Brigitte sind richtig froh, als das Lama Hotel erreicht wird. Mittags gab es unterwegs nur Nudelsuppe und so ist jeder froh am Abend ein kräftiges Dhaal Bhat zu verdrücken. Wir beobachten viele Affen im Wald über der Lodge. Die Lodge ist ohne Strom und hat nur mageres Notlicht und so machen wir es uns am Abend um den Ofen gemütlich. Heike spendiert Rum und es wird recht lustig. Ich spreche mit M.B. über eine evtl. Tourenänderung, um die Wartezeit der weniger leistungsorientierten Freunde beim Besuch von Gosain Kunda nicht über Gebühr warten zu lassen. Dafür müsste die Leistungsgruppe einen langen Tag auf sich nehmen und würde die Übernachtung an den heiligen Seen einsparen. Wir werden sehen.

 

Wieder im Dschungel

Kurt bläst das Feuer an…

30.10.2010

6.30 aufstehen, 7.00 Uhr Frühstück. Um 7.30 laufen wir los. Ich stolpere gleich nach der Lodge über einen Stein, falle fast den Abhang hinab und schlage mir den Daumen, Fuß und anderes auf. Zum allen Ärger bin ich auf Kamera und Foto gefallen. Beide Displays sind defekt. Das Display von der Videokamera geht noch etwas. Brustkorb ist auch gestaucht- aber trotzdem viel Glück gehabt.

Wir steigen bis auf 1700m ab Pairo, dann geht der Aufstieg nach Thulo Syaphru ins Yeti Hotel. Am Ende des Tages sind wir 7,63 km gelaufen und dabei in 6,15 Std 790 Hm aufgestiegen. Unsere Lodge liegt auf 2248 m. M.B. kauft zwei Gockel für das Abendessen. In der Küche wird daraus ein tolles Essen gezaubert. Wir dürfen dabei viel probieren und es wird wieder ein lustiger Abend mit Gesang und Tanz. Die Tochter der Lodge singt uns alte nepalesische Lieder vor. Die Lodge ist recht gut- tolles Zimmer mit Blick auf Ganesh-Himal. Die Dusche ist warm.

 

„Still-Leben“ am Wegesrand und Blick auf eine hist. Fensterfront und das dahinter liegende originale Zimmer aus dem 19. Jahrhundert.

 

 

Unter dem Korb gaggert unser Abendessen….

31.10.2010

Wieder ist um 6.30 die Nacht vorbei. Um 7 Uhr Frühstück. Da die Abrechnung von M.B. mit dem Lodgebesitzer etwas länger dauert, laufen wir erst um 8 Uhr los. Ein Rechenfehler war die Ursache. Rund 1300 Hm ist heute der Aufstieg. Erst über Serpentinen auf eine kleine Hochfläche, dann durch bewirtschaftete Felder, an Affen vorbei, bis zu einem Teehaus. Hier gibt es Nudelsuppe. Dann folgt nochmals ein ca. 600 hm steiler Anstieg bis zur Lodge in Cholangpati auf 3582 m. Der etwas längere Aufstieg ist notwendig, da es sonst die Truppe morgen nicht schaffen würde am gleichen Tag von Gosain Kunda zurück zu kehren. Brigitte hat etwas Probleme, schafft es aber ohne ihren Rucksack abzugeben. Super Leistung. Zum Duschen bekomme ich einen Eimer warmes Wasser. Das Wetter ist kalt und am Abend schneit es leicht. Der Ofen in der Küche ist umlagert. Abends gibt es Dhaal Bhat. Um 20.30 Uhr geht es ins Bett. Einige gingen auch schon früher in den Schlafsack nach diesem anstrengenden Tag. Angelika „schmeißt“ eine große Rund Bier.

 

Morgenstimmung und mittelalterlicher Hausbau- alles Handarbeit

Mittags in einem Teehaus

Affen plündern gerne die Felder

Es ist kalt in der Lodge

Abendstimmung auf über 3000m Höhe

01.11.2010

Für die Tour zu den heiligen Seen haben sich Hans, Kurt, Angelika, Rosl und ich entschieden. Heike und Brigitte wollen lieber einen Ruhetag einlegen. Um 6 Uhr ist wecken, 6.30 Uhr Frühstück und um 7 Uhr geht der Aufstieg los. Der Weg ist lang und zieht sich doch stetig nach oben. Kurt kämpft sich tapfer durch. Am Ende werden es 11,8 Km, 8 Std und 833 Hm sein. In der Nacht hat es geschneit, doch das Wetter ist schon wieder schön. Nur ab und an ziehen Wolken durch. Beste Sicht auf Manaslu und Ghanesh Himal. Am See essen wir Nudelsuppe und trinken Tee. Wir waschen die Hände im Wasser und lassen die heilige Stimmung auf uns wirken. Rosl vesenkt ihren Blumenkranz vom Flughafen und wird von der Mystik stark beeinflusst. Das Wetter meint es sehr gut mit uns und die Sonne scheint. Dann folgt der Abstieg zu unserer Lodge. Zur Begrüßung gibt es Pellkartoffeln. Das Wetter wird am Abend schlecht und in der Nacht regnet es kräftig. Ich esse Makaroni mit Gemüse. Die Träger bekommen wieder etwas Trinkgeld von uns. Diesmal sind es wieder 2000 Rupien. Das haben wir schon 2x zuvor ebenso gemacht. Es wird ein Abend mit viel Gaudi. „Double“ versucht 1 Std. mit dem Lodgevater ein Lied anzustimmen und zu tanzen- aber es klappt nicht so richtig. Wir feiern unsere erfolgreichen Gipfelsiege.

 

 

Impressionen vom heiligen See- Gosain Kunda

 

Integriert in der Lodgefamilie

02.11.2010

Heute kommt unser letzter Abstieg. Die Trekkingtour neigt sich dem Ende zu. Wir steigen über Shin Gomba nach Dhunche ab. 12,8 km, 5.30 Std., 1700 Hm Abstieg und 187 m Aufstieg. Das Wetter ist wieder sehr gut. Der Weg ist sehr lang. Mittags gibt es wieder die obligatorische Nudelsuppe und wir können die Herstellung von Roxi Schnaps bewundern. Um 14.30 erreichen wird Dhunche. Ich dusche, dann kaufe ich Obst und fülle meinen Vitaminpegel wieder auf. Händy funktioniert auch wieder und ich rufe Oma wegen ihres Geburtstag an. Heute werden auch die Träger verabschiedet. Wir sammeln etwas Material. Dann werden, mit einer kleinen Rede, die jeweiligen Träger und Guides geehrt und bekommen ihr Trinkgeld. Dhaal Bhat wird das Abschlussessen. Es wird noch gesungen und getanzt. Um 22 Uhr geht es ins Bett.

 

Chörten am Weg und Kirschblüte

Grandioser Weg nach Dunche

 

Abschied von den Trägern in Dunche

03.11.2010

Wieder müssen wir um 6.30 Uhr aufstehen. Frühstück um 7 Uhr. Unser Bus nach Kathmandu steht bereits seit gestern bereit. Zum Frühstück esse ich wieder 2 Eier mit Käse, Tibetbrot und Masala Tee. Um 7.30 geht die Fahrt los. Wir müssen über endlose Schotterpisten fahren. Einige haben wieder etwas Angst, aber unser Fahrer meistert alle Schwierigkeiten mit Bravour. Um 11.45 Uhr erreichen wir Trisuli. Hier essen wir wieder Dhaal Bhat zum Mittagsessen. Um 16.45 Uhr erreichen wir dann das Moonlight Hotel in Thamel. Das Abenteuer Bus ist damit beendet und jeder ist froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Zimmer werden verteilt, duschen und umräumen. Ich lasse meine Schmutzwäsche für umgerechnet 6 € waschen. Die Daten der Busfahrt: 116 Km, 8.50 Std., Schnitt: 13,2 km/h, Aufstieg 1942 m, Abstieg 2591 m, Höhe max. 2201 m. Der Busfahrer bekommt 1000 Rs als Trinkgeld von uns. Abends gehen wir ins Steak Haus. Ich übernehme die Zeche von M.B. mit 1000 Rs. Anschließend gibt es noch einen Absacker im Moonlight. Um 21.30 Uhr gehe ich ins Bett.

 

Der Rückweg per Bus

 

Ein gelbes Senffeld und schlemmen in Kathmandu 

04.11.2010

Gut geschlafen- 7.30 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück drehe ich eine Runde in Thamel. Um 10 Uhr kommt M.B. mit seinem Sohn Amar. Wir gehen in die Altstadt von Kathmandu. Dabei laufen wir nicht durch das Touristenviertel sondern über die Einkaufsstraße der Einheimischen- sehr beeindruckend. Wir besuchen den Durbar Square, das Museum im Königspalast, Kumari Haus und vieles mehr. Mittags essen wir auf einer Dachterrasse am Königspalast. Chicken Curry mit Bier- anschließend geht es zurück ins Hotel. Jeder geht noch selbstständig zum Einkaufen. Am Abend laufen wir zum Essen ins Yin Yan. Es gibt gebratenes Huhn. Ich lasse meine Kamera reparieren. Bis morgen wollen sie das Display wechseln. Ich bin gespannt.

 

Die Kinder tanzen zum Tihar Fest

 

Alt Kathmandu

 

Der Durbar Square in Kathmandu mit Hanuman Doka Portal und Statue

 

Aufnäher für alle Marken… ein Schelm der Böses dabei denkt

05.11.2010

Heute geht es um 8 Uhr mit dem Bus nach Bhaktapur und später nach Patan. Unser deutschsprachiger Führer heißt Raski. Unser Busfahrer ist sehr jung und unerfahren. M.B muss immer aufpassen, dass wir den richtigen Weg nehmen. Bhaktapur ist wieder sehr schön und diesmal ein großer Markt. Da das Tihar Festival läuft, sind viele Händler in der Stadt. Eine Teepause verbringen wir in einem Tempelrestaurant. Toller Blick von oben. Später fahren wir nach Patan. Nach der Mittagspause auf einer Dachterrasse am Durbar Square besuchen wir noch den goldenen Tempel und den Kumbeshvara Tempel. Sie befinden sich etwas außerhalb vom Durbar Square. Der Besuch einer Thangkaschule ist beeindruckend. Die Bilder sind uns aber zu teuer, obwohl sie es sicher wert sind. Dann geht es zurück ins Hotel. Mein Foto soll angeblich fertig sein- es gibt aber noch eine Nachverhandlung, dann klappt es wirklich und mein Foto ist wieder wie neu. Wir besuchen noch das Festivaltreiben zum Tiharfest in Thamel. Gehen wieder zum Essen in unser bekanntes Yin Yan Restaurant. Um 22.30 Uhr gehe ich ins Bett. Einige halten es noch länger im Hotelgarten aus. Kurt hat uns heute zum Essen eingeladen und die Zeche übernommen. Sehr nobel.

Bhaktapur hat 3 Plätze. Der Durbar Square liegt nicht wie in den anderen Königsstädten im Zentrum der Stadt, sondern am Stadtrand. Das Goldene Tor Sundhoka-Tor bildet den Eingang zum Taleju-Tempel und zeigt die Gottheiten Ganesh, Kumari, Bhairava und Baghvati. Die Fassade des Ostflügels, der zum Platz zeigt, ist aus roten Ziegelsteinen gemauert in dem sich 55 holzgeschnitzte Fenster befinden. Rechts neben dem Palast befindet sich der Siddhi-Lakshmi-Tempel. Er steht auf einem fünfstufigen Podest durch das eine Treppe mit Figuren nach oben führt. Die Figuren sind paarweise aufgestellt, wobei sich links immer männliche und rechts weibliche Wesen befinden. Es beginnt unten mit einem Mann/Frau mit Kind und Hund. Danach folgen Pferd, Nashorn, Menschlöwe und schliesslich ganz oben das Kamel. Geht man weiter nach Osten, gelangt man zum Shiva-Tempel, zu dem ebenfalls eine mit Steinfiguren flankierte Treppe hinaufführt. Beeindruckend am Durbar Square ist auch die lebensgroße Goldstatue von König Bupathindra Malla, die direkt vor dem Palast steht. Der Chaysilin Mandapa, ein achteckiger Pavillon gegenüber dem Palast, wurde 1934 bei dem grossen Erdbeben zerstört, jedoch anhand von Zeichnungen mit deutscher Unterstützung wieder aufgebaut. Der Taumadhi Square ist das eigentliche Zentrum Bhaktapurs. Mit dem Nyatapola-Tempel sieht man hier den größten Tempel Nepals. Der Tempel steht auf 5 abgestuften quadratischen Sockeln, in deren Mitte eine steile Treppe zum Tempel hinauf führt und ist der Göttin Siddhi Lakshmi geweiht. An den Treppenseiten stehen auf jeder Ebene ein Paar große Figuren, von denen die jeweils höher stehende zehnmal stärker sein soll, als die Figur darunter. Die unteren Figuren sind die Ringer Yayamalla und Phatta. Sie sollen zehnmal stärker sein als normale Männer. Darüber kommen Elefanten, Löwen, Greifen und schliesslich auf der obersten Ebene die tantrischen Göttinnen Byaghrini und Singhrini. Das Cafe Nyatapola am Taumadhi Square ist eines der berühmtesten Cafes Nepals. Das Cafe befindet sich in einer Pagode, von deren Obergeschoss man einen tollen Blick auf den Platz und den Nyatapola-Tempel. Der dreigeschossige Bhairava-Tempel steht östlich des Nyatapola-Tempels. Während des Bisket-Jatra-Festes wird das Bildnis Bhairavas, bei dem es sich um eine Manifestation Shivas handelt, mit einer grossen Wagenprozession durch den Ort gefahren. Der Tacapal Square liegt im Osten der Stadt. Hauptattraktion ist der Dattatraya-Tempel. Der Tempel ist den drei Göttern Brahma, Vishnu und Shiva geweiht. Vor dem Tempel stehen zwei grosse Ringerfiguren, die an das Figurenpaar vor dem Nyatapola-Tempel erinnern. Vor dem Tempel steht eine Säule mit Garuda, dem Reittier und Gefährten Vishnus. Direkt um die Ecke des Platzes befindet sich der Pujari Math, das ehemalige Priesterhaus, das wegen seines Pfauenfensters Peacock-Window berühmt ist und ein hervorragendes Beispiel für die in der Vergangenheit geleisteten Schnitzarbeiten ist.

Das nächste Ziel ist der goldene Tempel. Hier haben sich buddhistische Mönche niedergelassen und betreiben ein Kloster. Das Heiligtum ist der Buddha Shakyamuni, der aber nicht fotografiert werden darf. Der Sage nach geht die Gründung auf eine Ratte mit goldenen Fell zurück.

Der Kumbeshvara Tempel befindet sich etwas außerhalb vom Durbar Square. Es ist der ältesten Tempel in Patan und Shiva geweiht. Außerdem ist er einer der wenigen Pagoden mit 5 Dächern.

Patan: Durbar Square-

Der Mul Chowk umschliesst einen grossen quadratischen Hof, in dessen Mitte ein vergoldeter Schrein, der Bidya Mandir, steht. Rechts neben dem Eingang zum Mul Chowk findet sich der Sundari Chowk. Dort findet man im Hof aus Stein das in die Erde eingelassenen ehemalige königliche Bad. Links des Mul Chowk befindet sich der Manikeshava Chowk, in dem sich das Archäologische Museum befindet. Dazwischen erhebt sich noch der Degutale-Tempel, Sitz der Göttin Taleju.

Rund um den Platz stehen zahlreiche weitere kleine Tempel und Pagoden, die verschiedenen Gottheiten geweiht sind. Besonders auffällig hiervon ist der achteckige Krishna-Tempel. Neben dem steinernen Tempel befindet sich die vergoldete Statue von König Siddhi Narasimha Malla. Der älteste Tempel des Platzes ist der Car-Narayana-Tempel. Die Dachstreben zeigen hier unterschiedliche Erscheinungsformen Vishnus. Der letzte Tempel in der Reihe ist Bhimsen, dem Gott des Handels, gewidmet. Rund um den Tempel findet sich demnach auch eine ganze Reihe von Händlern, die ihre Waren anbieten.

 

 

Eindrücke vom großen Markt in Bhaktapur

 

 

 

Das goldene Tor

 

Blick über Patan und in Patan

 

06.11.2010

Heute bleiben wir in Kathmandu. Um 8 Uhr holt uns der Bus ab. Wir besuchen heute Swayambhunath- den Affentempel, Budhanikhanta- den schlafenden Vishnu, Pashupatinat- die Verbrennungsstätte und zum Schluss noch die Boudhanath Stupa. Am Abend ist unser Abschiedsfest mit Dhaal Bhat und nepalesischen Tanz. Da wir keinen deutschsprechenden Führer für diesen Tag haben, erkläre ich einige der Stätten. Die Mittagspause legen wir an der Boudhanath Stupa ein. Ich esse ital. Nudeln- sehr bescheiden. Wir treffen noch unseren Dolmetscher vom letzten Jahr. Er ist mit dem Summit Club unterwegs. Am Rückweg decken wir uns noch mit Yak-Käse ein. Noch duschen und dann geht es um 18 Uhr zum Abschiedsfest. Es ist wie das Jahr vorher und wir „Altgedienten“ kennen schon alles. Dann geht es zurück ins Hotel. Noch etwas packen- dann geht es ins Bett.

Syambhunath, der Affenhügel. Der Name der Stupa bedeutet, der Herr, der aus sich selbst entstand. In grauer Vorzeit soll der Hügel eine Insel im See des Kathmadutales gewesen sein. Als das Tal von Manjushiri entwässert wurde, entdeckte er die Gottheit Svayambhu, die als Flamme auf einem Lotus erschien. Die Geschichte des Stupa lässt sich bis 460 n. Chr. zurück verfolgen. Im 12 Jahrhundert ist der Mönch Dharamasamin bezeugt, 1349 wurde der Stupa von Bengalen auf der Suche nach Gold aufgebrochen, 1372 erfolgte ein Neubau. Seit dem 14 Jahrhundert hat der Stupa seine heutige Form. Im 17. Jahrhundert wurden für eine Renovierung 39 kg Gold verbraucht. Nach einem langen Rundgang und Besuch des Klosters, fahren wir weiter nach Bhudhanilkhanda. Der Ort ist ein Vishnu- Heiligtum, und die 7 m lange Figur ist aus einem Stück hergestellt und ein Meisterwerk nepalesischer Steinmetzkunst. Der Gott ruht in der unermesslichen Zeit des Weltmeeres auf der Weltschlange Ananta in einem Wasserbecken. Um sein Haupt ist eine Mandorla aus 11 Kobra Köpfen angeordnet. Auch hier lassen wir das Geschehen mächtig auf uns einwirken. Danach geht es zur Verbrennungsstätte Pashupatinath. Die Gründung soll auf das 3. Jahrhundert nach Christus zurückgehen. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde das buddhistische Heiligtum von Hindus übernommen. Der Ort ist für die Pilger aus Südostasien ein bedeutendes Heiligtum und somit strömen viele Pilger hierher. Sadus, Mönche und viele Gläubige sind heute vor Ort. Wir machen einen ausgiebigen Rundgang durch die Ghats und betrachten das Verbrennung von Verstorbenen aus gebührenden Abstand. Die „scheinheiligen Sadus“ wollen für ein Foto 100 Rupien. Das Linga im Tempel dürfen wir leider nicht besuchen, aber die Eindrücke sind auch so sehr tief. Unsere letzte Station für heute ist Boudha. Der Stupa ist der größte in Nepal und einer der größten in der Welt. Um ihn haben sich nach dem Exodus 1959 viele Exiltibeter niedergelassen. Eine große Anzahl von Klöstern befindet sich ebenfalls rund um den Stupa. Die Geschichte des Stupa liegt im Dunkeln. Ab dem 15. Jahrhundert wird von einem Wiederaufbau berichtet. Auch hier herrscht buntes Treiben.

 

Der Affentempel

 

Opfergaben und ein Priester

 

Der schlafende Vishnu und die Verbrennungsstätte

 

Die Ghats

 

Bhouda- mit seinen bhudistischen Klöstern

 

Nepalesisches Abschiedsfest -gesponsert von M.B.

 

07-08.11.2010

Das Tihar-Fest erstreckt sich über fünf Tage, von denen jeder einen anderen Schwerpunkt hat. Der erste Tag ist den Krähen gewidmet Kag Puja, da diese in der hinduistischen Mythologie Trauer und Kummer symbolisieren. In dem man ihnen Süßigkeiten und andere Leckereien anbietet, erhofft man sich, dass Trauer und Tod dem eigenen Haus fernbleiben. Am zweiten Tag kommen die Nepali sprichwörtlich auf den Hund Kukur Puja. An diesem Tag wird den vierbeinigen besten Freunden des Menschen gehuldigt. Sie werden mit Blumengirlanden und Tika dekoriert und ebenfalls mit Delikatessen verwöhnt. Der dritte Tag ist am Morgen den Kühen Gai Puja und am Abend Laxmi, der Göttin des Wohlstands, gewidmet Laxmi Puja. Was die Kühe betrifft, so werden sie ebenso wie die Hunde geschmückt und gefüttert. Am Abend ist die Stadt erfüllt von Kindern, die durch die Straßen ziehen und vor den meisten Häusern Halt machen, um dort mit Gesang, Musik und Tanz um Spenden zu bitten. Die Straßen werden dekoriert und die Hauseingänge werden herausgeputzt, um Laxmi den Weg ins Haus zu ebnen und den ersehnten Wohlstand zu bringen. Außerdem wird die Nacht zum Tag gemacht, indem die ganze Stadt durch unzählige Lichter erhellt wird. Am 4. Tag des Tihar-Festes wird viel Musik und Tanz geboten. Dabei singt der Vorsänger jeweils einen Satz, worauf die anderen mit „Deusi Re“ antworten. Der 5. Tag des Festes trägt den Namen Bhai Tika und markiert den Anfang des neuen Jahres in Kathmandu. Besondere Bedeutung bekommt dieser Tag, weil an ihm das Fest von Bruder und Schwester stattfindet. Die Schwestern kochen für ihre Brüder, beten für deren langes Leben und verpassen ihnen ein Tika auf der Stirn und erhalten im Gegenzug Geschenke und/oder Geld. Für all diejenigen, die keine Geschwister haben, gibt es die Möglichkeit, ihr Tika im Bal Gopal, einer sehr markanten Tempelanlage im Herzen Kathmandus, zu bekommen.

Nach dem Aufstehen um 6 Uhr wird alles gepackt. Ich mache noch einen letzten Rundgang in Thamel. Um 11 Uhr sind wir bei M.B. privat zum Tihar-Fest eingeladen. Wir nehmen gleich alles Gepäck mit, da wir danach nahtlos zum Flughafen fahren. Heute ist unser Rückflugtag und wir müssen Nepal wehmütig verlassen. Das Fest bei M.B. ist dann noch ein geeindruckender Ausklang, und wir fühlen uns wie bei „Tausend und einer Nacht“, so werden wir verwöhnt. Die Zeremonien zum Brüder und Schwestern Fest bekommen wir dabei hautnah mit. Erst gegen 17.30 geht es zum Flughafen.

 

 

Ein Körnerbild und die Einkaufsmeile

 

Tihar-Fest bei M.B. ein großes Erlebnis zum Abschied- die Oma ist hochbetagt

 

 

Echte Nepalesen und einige „Hühner“ auf der Stange….

 

 

Die Chefs und ihre Frauen

 

Zum Abschluss gibte es Tanz und einen letzten Hinmalaya Blick

 

Das Dream-Team-2010:

 

 

Angelika und Rosl

 

 

 

Hans und Heike

 

 

Brigitte und Kurt

 

Arthur

 

Namaste…Nepal